Lehm und Magnesium als Ersatz für Zement und Beton
Lehm kann Beton ersetzen und so das Klima schonen. Lehm als Baumaterial hat viele Vorteile, aber auch ein paar Nachteile. Zumindest heute noch.
Lehm kann Beton ersetzen und so das Klima schonen. Lehm als Baumaterial hat viele Vorteile, aber auch ein paar Nachteile. Zumindest heute noch.
Verfasst von Fabienne Fux
Die Schweiz verbaut zu viel Beton – rund 40 Millionen Tonnen pro Jahr – doppelt so viel pro Einwohnerin und Einwohner wie praktisch alle anderen Länder.
Für Beton braucht es Zement, und die Zementfabriken stossen sehr viel CO2 aus. Es sind rund 7 % aller Treibhausgasemissionen weltweit.
Die Schweiz verbraucht doppelt so viel Beton pro Kopf wie jedes andere Land dieser Welt.
Dietmar Eberle, Professor und Architekt, ETH Zürich
Wäre die Zementindustrie ein Land, wäre dieses auf Rang 4 der schlimmsten Klimasünder, gleich hinter China, den USA und Indien. Um das Klima zu schützen, sollte Beton darum möglichst sparsam verwendet werden.
Eine klimafreundliche Alternative zu Beton ist in vielen Fällen Lehm. Lehm ist nichts anderes als Erde oder «Dreck». Auf vielen Baustellen ist Lehm als Aushubmaterial schon vorhanden. Lehm lässt sich verwenden für den Verputz innen und aussen, in Form von Leichtbauplatten, Lehmsteinen, als Stampflehm sowie in weiteren Elementen, die fertig aus einer Fabrik kommen.
Zusammenfassend kann man sagen: Lehm sorgt für ein angenehmes Raumklima.
Die Fernsehsendung 10 vor 10 von SRF stellt im Videobeitrag vom Januar 2024 ein Bauwerk vor, bei dem die Decken aus Holz und Lehm bestehen. Angesprochen werden dort auch die Schwächen von Lehm.
Das Beton-Labor der Empa mischt darum Zuschlagstoffe wie Magnesium mit dem Lehm, damit das Material in weiteren Anwendungen Beton ersetzen kann.
Bei Energie-Experten gibt es einen ausführlichen Beitrag zum Thema: «Baustoff Lehm: Zurück in die Steinzeit?»
Titelbild
SRF (Standbild aus dem Video)
Der Bundesrat
CO₂-Emissionen
Ein Bild sagt manchmal mehr als viele Worte, oft hilft aber auch eine Zahl. Wenn es um Fakten im Bereich Energie geht, bin ich gerne dabei – mit Augen, Ohren und Taschenrechner.