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Woher kommt unser Strom in der Schweiz?

Strom kommt aus der Steckdose. Aber wie und wo wird unser Strom produziert? Herkunft, Stromlieferant, Strommenge und Energiequellen sind bekannt, denn es gilt eine «Kennzeichnungspflicht».

Strommasten

Früher war im Schweizer Strommix ein Anteil Graustrom enthalten. So nennt man Strom aus «nicht überprüfbaren Energiequellen». Seit 2018 ist es aber nicht mehr erlaubt, als Graustrom deklarierten Strom zu verkaufen. Das Schweizer Energiegesetz bestimmt das so. Eine Ausnahme gibt es nur noch für früher abgeschglossene Verträge mit langer Laufzeit.

Wie wird unser Strom produziert?

Auf der Webseite zur Stromkennzeichnung kannst du herausfinden, welcher Anteil deines Stroms aus welcher Quelle kommt: Wasserkraft, Sonnenenergie, Windenergie, Biomasse, Kernenergie, Erdöl, Erdgas, Kohle und so weiter.

In der Schweiz kommen drei Viertel des Stroms aus erneuerbaren Quellen.

In der Schweiz kommen drei Viertel des Stroms aus erneuerbaren Quellen. Im Lieferantenmix 2020 sind die grössten Anteile gemäss Stromkennzeichnung:

  • 66 %  Wasserkraft
  • 20 %  Kernenergie
  • 7 %  «geförderter Strom»

Geförderter Strom ist die Bezeichnung für Strom, dessen Produktion über das System der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) unterstützt wurde. 2020 waren dies Biomasse und Abfälle aus Biomasse (30,7 %), Sonnenenergie (17,6 %), Wasserkraft (8,7 %) sowie Windenergie (3,0 %) .

Produktions- und Liefermix sind verschieden

Geliefert wird in der Schweiz Strom aus einheimischer Produktion und importierter Strom. Wie viel vom gelieferten Strom tatsächlich aus der Schweiz kommt, ist in einer Tabelle bei Stromkennzeichnung ersichtlich.

Der Schweizer Produktionsmix dokumentiert die Zusammensetzung des in der Schweiz erzeugten Stroms. Auch hier dominiert die Wasserkraft mit einem Anteil von 58,1 %, gefolgt von der Kernkraft mit 32,9 % im Jahr 2020. Weiter wurden 6,7 % aus neuen erneuerbaren Energien und 2,3 % aus fossilen Energieträgern produziert.

Wie entwickelt sich der Stromverbrauch?

Im Jahr 2020 liess die Covid-Pandemie den Stromverbrauch um 2,6 % sinken. Vor allem der Lockdown und Massnahmen wie die Schliessung von Skigebieten führten zu einem deutlichen Rückgang des Verbrauchs. Auch die Produktion von Strom ging 2020 um 2,7 % zurück. Um die Energiewende zu schaffen, braucht die Schweiz künftig aber deutlich mehr Strom im Verkehr (Elektroautos) und zum Heizen mit Wärmepumpen. Wo unser Strom in Zukunft herkommen soll, hat der Bundesrat in den Energieperspektiven 2050+ aufgezeigt.

Zum steigenden Bedarf kommt hinzu, dass wir auch den Strom aus den Schweizer AKW künftig anders produzieren oder importieren müssen. Bundesrat, Energiewirtschaft und Experten sehen die Kernkraft als Auslaufmodell, das ist vor allem im Winter eine Knacknuss. In der Online-Applikation Powerswitcher von Axpo kannst du Szenarien vergleichen und sogar eigene erstellen.

Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Nicht nur die Stromkennzeichnung ist in der Schweiz genau vorgegeben, auch der Strompreis ist nach klaren Regeln zu berechnen.