Eine Klimaanlage braucht gut und gerne 20 Mal mehr Energie als ein Ventilator. Aber das sollte nicht den Ausschlag geben, denn für die Umwelt – und auch für die Kosten – sind andere Faktoren wichtiger.
Nachteile von Klimaanlagen für die Umwelt
Wenn du nur einen Hammer hast, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus. Um ein Fenster zu öffnen, ist der Hammer aber meist nicht die beste Lösung. Etwa so verhält es sich auch mit der Klimaanlage: Sie kann das Problem von Hitze im Raum zwar lösen, alle anderen Optionen wären aber vorzuziehen. Denn Klimaanlagen haben gravierende Nachteile für die Umwelt:
- viel graue Energie für Produktion, Unterhalt und Entsorgung
- Treibhausgas als Kältemittel (das beliebte R32 ist 675 Mal schädlicher als CO2)
- 20 Mal höherer Stromverbrauch als ein Ventilator, oft noch mehr
Besonders schlecht ist die Effizienz bei mobilen Klimageräten, denn die Abwärme ist schwierig abzuführen und in vielen Räumen ist eine gute Aufstellung kaum möglich. Benutzerinnen und Benutzer müssen dazu noch mehr Lärm in Kauf nehmen als bei fest installierten Klimaanlagen.
Was kostet eine schlaflose Nacht? Was kostet ein unproduktiver Tag im Büro?
Alternativen zu Klimaanlagen
Eigentlich sollte schon die Architektur dem Klima angepasst sein – wer aber nicht gerade selber baut, muss andere Alternativen zur Klimaanlage prüfen:
- Schatten von aussen (Sonnenstoren)
- rechtzeitig lüften (solange es draussen kühler ist als drinnen)
- Ventilator (kühlt die Haut, nicht das Zimmer)
- Geräte ausschalten oder vom Strom trennen (Kaffeemaschine, Drucker, Netzteile und dergleichen)
- Zimmerpflanzen
Mehr dazu erfährst du im Beitrag «Fünf Tipps gegen Hitze im Büro und im Haus» bei den Energie-Experten.
Mehr als Stromkosten
Was kostet eine schlaflose Nacht? Was kostet ein unproduktiver Tag im Büro? Viel mehr als 3 Franken, die ein Ventilator pro Jahr an Stromkosten verursacht, das ist klar. Selbst ein gutes Split-Klimagerät, das über 10 Jahre vielleicht 4000 Franken kostet, lässt sich rechtfertigen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, erträgliche Temperaturen zu erreichen.
Es lohnt sich also auf jeden Fall, vorab alle Alternativen zur Klimaanlage zu prüfen. Oft genügen effizientere Werkzeuge und der Griff zum Kälte-Hammer ist gar nicht nötig. Das schont dann nicht nur die Umwelt, sondern trägt auch dazu bei, Stromverschwendung zu vermeiden und den zunehmenden Stromkonsum der Schweizer Haushalte etwas einzudämmen.