Boppeler und Stark und Sonnenenergie
Die Sketches von Giacobbo/Müller sind legendär. Wir machen den Comedy-Faktencheck zu Aussagen der schmierigen Schlaumeier Boppeler und Stark über Sonnenenergie und Energieverbrauch der Reichen.
Die Sketches von Giacobbo/Müller sind legendär. Wir machen den Comedy-Faktencheck zu Aussagen der schmierigen Schlaumeier Boppeler und Stark über Sonnenenergie und Energieverbrauch der Reichen.
Verfasst von Thomas Elmiger
Die Kraft der Sonne fasziniert nicht nur Viktor Giacobbo alias Sonny Boppeler. – Dass zu viel Sonne der Haut schadet, ist heute allen klar. Und wir wissen auch, dass die Sonne Energie im Überfluss zur Erde schickt. Aber wie viel Energie brauchen die Reichsten dieser Welt wirklich? Diese Frage bleibt im Video offen, wir klären sie für euch.
Brauchen wirklich drei Prozent der Menschheit 80 Prozent der Energie, wie dass Benno Stark behauptet? Energieverbrauch ist immer auch mit Treibhausgas-Emissionen verbunden. Und dazu gibt es Studien.
Die Entwicklungsorganisation Oxfam zeigte 2015 in einem Bericht zum Thema den Zusammenhang zwischen Reichtum und Emissionen eindrücklich auf:
Das sind natürlich Durchschnittswerte, vor allem beim reichsten Prozent gibt es enorme Unterschiede. Nicht alle haben Hobbys wie Megayachten, Privatjets oder Weltraumflüge. «Das reichste 1 Prozent schädigt das Klima doppelt so stark wie die gesamte ärmere Hälfte der Menschheit zusammen», vergleicht die taz und spricht vom «Klimakiller Reichtum».
Für über die Hälfte der Emissionen sind die reichsten 10 Prozent der Weltbevölkerung verantwortlich.
taz.de
Schaut man in den Oxfam-Bericht, kann man der Grafik auf Seite 4 entnehmen, dass es rund 30 Prozent der Menschheit sind, welche 80 Prozent der Emissionen verursachen.
Ende 2020 veröffentlichte Oxfam weitere Ergebnisse: Die ärmste Hälfte der Menschen in der EU reduzierte ihre Emissionen zwischen 1990 und 2015 um fast ein Viertel, Personen mit mittleren Einkommen um 13 Prozent. Und die Reichen? Die Emissionen der reichsten 10 Prozent stiegen um 3 Prozent an. Das reichste Prozent erhöhte seine Emissionen gar um 5 Prozent.
Anlässlich der Klimakonferenz in Glasgow – COP26 – hat Oxfam jetzt eine weitere Studie mit einem Ausblick bis 2030 vorgestellt. Soll die Welt eine realistische Chance haben, sich nicht mehr als 1,5 °C zu erhitzen, verbleibt uns nur ein begrenztes Emissionsbudget. Machen die reichsten 10 Prozent weiter wie bisher, werden sie dieses 2030 praktisch allein verbrauchen, unabhängig davon, was die übrigen 90 Prozent tun.
The emissions of the wealthiest 10 percent alone could send us beyond the agreed limit in the next nine years.
Nafkote Dabi, Oxfam
Oxfam zufolge könnte das reichste Prozent – das sind weniger Menschen als die Bevölkerung von Deutschland – im Jahr 2030 bis zu 16 Prozent der weltweiten Emissionen verursachen. Um auf ein klimaverträgliches Mass zu kommen, müssten Mitglieder dieser Gruppe ihre Emissionen um rund 97 Prozent reduzieren.
Wenn du in der Schweiz lebst, stehen die Chancen gut, dass du zu den reicheren Menschen in Europa gehörst. Wie wir unseren Konsum gestalten können, so dass es der Umwelt möglichst wenig schadet, ist in diesem Beitrag der Fachhochschule OST ein Thema: «Unser Umweltproblem: Zu viel Geld!» – Denk mal drüber nach.
Conditio sine qua non: Eine zwingende Voraussetzung
Paracelsus-Zitate bei Wikipedia
Hast du gewusst, dass Viktor Giacobbo sein gutes Auge für spannende Szenen auf Insta durchblicken lässt? Oder dass Mike Müller auf Twitter auch mal Politikern die Meinung geigt?
Beitragsfoto
Oxfam, 5.11.2021
Carbon emissions of richest 1% set to be 30 times the 1.5°C limit in 2030
Oxfam, 8.12.2020
taz, 21.9.2020
OST – Ostschweizer Fachhochschule
Energie-Experten
Als Digital Projektmanager bei der EKZ-Energieberatung ist Thomas verantwortlich für die Webangebote www.energie-experten.ch und www.energiefranken.ch.