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Wie viel Mais wird für Biogas angebaut?

Mais eignet sich von allen Pflanzen am besten für die Energieproduktion. Wie viel wird für Biogas angebaut? In Deutschland ist es viel, in der Schweiz dagegen soll kein Land für Energiepflanzen genutzt werden.

Junge Maispflanzen auf dem Acker

Sollen landwirtschaftlichen Flächen direkt der Energieproduktion dienen? In der Schweiz wird diese Frage ganz anders beantwortet als in Deutschland.

Energiepflanzen für Biogas in Deutschland

In der Bundesrepublik Deutschland belegen Energiepflanzen für Biogas eine Fläche von über 14’000 Quadratkilometern. Das entspricht acht Mal dem Kanton Zürich. Von der gesamten Anbaufläche für Energie- und Industriepflanzen macht Mais für Biogas mehr als die Hälfte aus.

Eine Studie für das Jahr 2022 ergab, dass in Deutschland ähnlich viel Mais für Biogas angebaut wird wie für die Tierfütterung mit Silomais.

Die Grafik zeigt einen Anstieg der von nachwachsenden Rohstoffen belegten Fläche ab 2008 (unter 2 Mio. ha) bis 2014 (2,75 Mio. ha). Danach sinken die Werte tendenziell wieder leicht, für 2022 wurden 2,6 Mio. ha erwartet.
1,41 Millionen Hektar belegen die Energiepflanzen – fast ausschliesslich Mais – für Biogas in Deutschland. (Grafik: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. FNR)

Kein Mais für Biogas in der Schweiz

In der Schweiz gilt das Prinzip, die landwirtschaftlichen Böden möglichst gut und sinnvoll zu nutzen. Mais für Biogas ist in der Schweiz kein Thema, denn auf den dafür geeigneten Flächen können Nahrungsmittel oder Tierfutter angebaut werden.

Für die Energieproduktion kommen primär organische Abfälle oder Waldholz zum Einsatz.

EnergieSchweiz

EnergieSchweiz erklärt den Grundsatz zum Thema Biomasse so: «Die Schweiz legt hohen Wert darauf, dass Biomasse zuerst Nahrungsmittel und Baustoff ist, dann als Futtermittel und erst in einem dritten Schritt energetisch eingesetzt wird.» Man könnte auch kürzer sagen: Nur Gülle, Mist und Abfall sollen für die Energieproduktion verwendet werden.

Die Biomasse-Energiestrategie Schweiz hält seit 2010 als Ziel ganz klar fest: «Vermeidung von Verdrängungseffekten zu Lasten der Nahrungsmittelproduktion und der biologischen Vielfalt.»

Mais-Monokulturen bergen durchaus ein Risiko, die Biodiversität und die Ernährungssicherheit zu gefährden, wie die Kritik an Energiemais bei Wikipedia bestätigt.

Mehr zu Biogas in der Schweiz

Im Blog der Energie-Experten warten zwei spannende Beiträge zu Biogas aus der Schweiz auf dich:

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Mehr Biogas für die Schweiz? Biogas vom Bauernhof aus Gülle und Mist? Im Blog der Energie-Experten gibt es Zahlen und Fakten.