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Verbot von Elektro­heizungen: Ist das nötig?

Warum werden Elektroheizungen in der Schweiz verboten? Wie viel Strom verschwenden sie? Was sind die besseren Alternativen? Klare Antworten auf wichtige Fragen.

Blitz auf Verbotsschild

Leserin M. A. aus B. fragte uns: «Können Sie mir erklären, wieso Elektroheizungen bis 2030 durch Wärmepumpen oder Ähnliches ersetzt werden sollen, während sich jeder ein E-Velo oder E-Auto zulegen darf?» – Das sind gleich zwei Fragen, nehmen wir eine nach der anderen dran.

Warum werden Elektroheizungen verboten?

Elektroheizungen sind richtige Energieschleudern, wenn man sie mit modernen Heizungen vergleicht. Mit gleich viel Strom, wie diese heute verbraten, können wir viel mehr Häuser und Wohnungen heizen: Rund vier mal so viele sind es, wenn wir effiziente Wärmepumpen verwenden.

Die Zeit der Elektroheizungen ist vorbei

Viele Hausbesitzer haben mit ihrer Elektroheizung jahrelang viel Geld gespart. Der Aufwand für die Installation war gering. Auch der Betrieb war günstig, denn meistens lief die Heizung zum Niedertarif in der Nacht. «Nachtstrom aus den Kernkraftwerken, der im Überfluss vorhanden war, konnte günstig für Heizung und Warmwasser genutzt werden», schreibt EnergieSchweiz dazu. Heute ist aber ungewiss, wie lange die Schweizer Kernkraftwerke noch rentabel betrieben werden können. Ein AKW wurde bereits abgeschaltet.

Die rein elektrischen Heizungen galten als effizient, weil sie die Energie fast 1:1 in Wärme umwandeln. Aus 1 Kilowattstunde (kWh) Strom wird 1 kWh Wärme. Gute Wärmepumpen sind aber viel effizienter. Mit 1 kWh Strom gewinnen sie Wärme aus der Umwelt: rund 4 kWh.

450 Windräder oder ein AKW nur für Elektroheizungen?

Im Jahr 2020 verbrauchten Elektroheizungen rund 4 bis 6 Prozent des Schweizer Stroms. Um diese Heizungen weiterhin zu nutzen, müsste die Schweiz 300 bis 450 grosse Windenergieanlagen bauen oder ein Kernkraftwerk länger als geplant betreiben. (Windkraft liefert zwei Drittel der Energie im Winter. Darum eignet sie sich sehr gut, um Strom für Heizungen zu produzieren.)

Im Winter hat die Schweiz zu wenig Strom

In der kalten Jahreszeit, wenn wir am meisten heizen müssen, fehlt uns besonders viel einheimische Energie. Das ist schon heute so, in Zukunft wird die «Stromlücke» aber noch grösser.

Strom müsste eigentlich im Sommer günstiger sein, weil dann genügend vorhanden ist, im Winter aber teurer, weil es dann zu wenig hat. Menschen, die im Winter besonders viel Strom verbrauchen, würde das aber hart treffen. Also alle, die noch mit einer Elektroheizung leben müssen.

Da ist es doch besser, mehr Strom zu sparen als mehr Energie aus dem Ausland zu importieren.

Kostenlose Beratung und Geld für den Ersatz der Elektroheizung

Eine Wärmepumpe ist nicht immer die beste Lösung, um eine Elektroheizung zu ersetzen. Besitzer alter Heizungen (über 10 Jahre alt) können sich kostenlos beraten lassen. Und einen Förderbeitrag als Zustupf für die neue Heizung gibt es auch. Wer vom Verbot der Elektroheizungen betroffen ist, findet alle Förderprogramme auf www.energiefranken.ch.

Bei EnergieSchweiz gibt es viele weitere Antworten auf Fragen zu Elektroheizungen, auch bekannt als elektrische Widerstandsheizungen.

Warum nicht bei E-Autos und E-Bikes sparen?

Elektromotoren arbeiten sehr effizient. Darum brauchen E-Autos und E-Bikes viel weniger Energie als Verbrenner-Autos, um die gleiche Strecke zurückzulegen. Für das Klima sind sie darum immer vorteilhaft, selbst wenn ein Teil des Stroms mit Kohle- oder Gaskraftwerken erzeugt wird, wie das im Winter heute noch oft der Fall ist, wenn die Schweiz Strom aus Deutschland importieren muss.