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Ist CO₂ schwerer als Luft?

CO2 ist ein überdurchschnittlich schwerer Bestandteil der Luft. Warum sammelt es sich nicht am Boden an?

Eine Waage mit zwei Schalen, eine mit Luft und eine mit CO2 gefüllt; die Schale mit CO2 weiter unten

Die molare Masse von CO2 ist 44 g/mol. Das Gasgemisch trockener Luft hat auf Meereshöhe eine molare Masse von 28,96 g/mol. Somit kann man etwas vereinfacht sagen: CO2 ist rund 52 % schwerer als Luft.

Sammelt sich CO2 am Boden an?

Das CO2 in der Luft sammelt sich in der Regel nicht am Boden an. Das passiert nur, wenn die Luft stillsteht und die schweren CO2-Moleküle gemütlich nach unten sinken können. Also beispielsweise in einem Raum ohne Lüftung oder in einem Brunnenschacht.

Darum ist das CO2 in der Luft gleichmässig verteilt

Die CO2-Teilchen in der Luft haben kaum Zeit, sich zu sammeln. Luft ist fast immer in Bewegung, in einem ständigen Auf und Ab. Luft erwärmt sich am Boden und steigt auf, Winde entstehen zwischen Gebieten mit unterschiedlichem Luftdruck. All diese Luftströmungen und Verwirbelungen verteilen das CO2 in der Atmosphäre. Messungen zeigen: Der Anteil CO2 in der Luft ist bis in eine Höhe von rund 100 Kilometer ziemlich konstant.

Oft gehörter Mythos ohne Grundlage

Auf Social Media und auf zahlreichen Webseiten werden Zweifel daran geschürt, dass CO2 die Hauptursache für den menschengemachten Klimawandel ist. Oft liest man dann eben diese Behauptung, dass gar nicht so viel CO2 in der Atmosphäre vorhanden sein könne, weil es sich ja sonst am Boden ansammeln und uns womöglich vergiften würde. Einem Faktencheck hält dieser Mythos aber nicht stand.

Gábor Paál hat das Thema für SWR Wissen in einem tollen Audiobeitrag aufgearbeitet, den du unten hören kannst: CO2 ist schwerer als Luft – Wie kann es dann aufsteigen und als Treibhausgas wirken?

Wie giftig ist CO2?

Dass das CO2 in der Luft gut verteilt ist, erleben wir im wahrsten Sinne des Wortes täglich. Denn würde sich die Luft nicht fortwährend gut mischen, hätten wir ein Problem: Wir würden in Abgasen ersticken (nicht nur an CO2). Zum Glück ist alles ganz anders.

Kohlendioxid ist nicht besonders gefährlich, aber es verdrängt den Sauerstoff in der Luft. Das kann zu  Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsproblemen führen, das wissen wir vom CO2-Messgerät im Sitzungszimmer. Die CO2-Konzentration im Raum sollte 1400 ppm nicht übersteigen. Als Hygienegrenzwert gelten 2000 ppm, weil die gesundheitlichen Belastungen jenseits dieses Werts stark steigen (mehr dazu: Raumluftqualität bei Energie-Experten). Eine CO2-Konzentration von 80’000 ppm oder 8 % kann lebensgefährlich sein.

Weit gefährlicher ist Kohlenmonoxid (CO). Der CO-Grenzwert, bei dem schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen bis zum Tod drohen, liegt bei 1500 ppm.